GEBÄUDE&DEKO - Nürburgring Motalin-Säule

Masstab

Schwierigkeitsgrad

Zeitaufwand
1 Std.
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klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Nürburgring - Motalin-Säule
Entwurf: Henning Möller

Geschichtliche Zuordnung:
Die Motalin-Säule gehört zu den ersten Bauwerken des frühen Nürburgrings. Sie war aus Beton gefertigt und mit schwarzen, roten u. weißen Farben versehen und war von 1927, der Eröffnung des Nürburgrings, bis 1930 mit dem Motalin Schriftzug versehen. Ab 1931 wurde diese verändert und mit LEUNA Schriftzug versehen. Motalin gehörte damals zu den LEUNA Werken. Die Säule hatte eine Höhe von circa 12 Metern und eine Breite von 2 Metern.

Auch wenn es sich um ein bautechnisch recht einfaches Gebäude handeln mag, hat sich Henning einige Zeit mit der Umsetzung und der dafür erforderlichen Recherche befassen müssen. Die Säule mag zwar auf vielen klassischen Fotos in verschiedenen Rennen im Hintergrund zu sehen sein, ist es dennoch nicht so trivial, nach mehr als 90 Jahren, die exakten Abmessungen noch zu ermitteln. Zeitzeugen gibt es wenige und auch die Aufzeichnungen der beteiligten Firmen sind entweder nicht mehr vorhanden oder schwer zu erhalten.
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Besonderer Dank:
An dieser Stelle möchten wir uns bei Herrn Holl der Firma Motalin bedanken, der uns bei unseren Recherchen sehr unterstüzt hat und uns altes Bildmaterial dieses Bauwerkes zur Verfügung gestellt hat. Durch diese Informationen gelang es die Bauvorlagen für die exakten Umsetzung der damaligen Säule zu realisieren.

Maßstab 1:32
Obwohl es sich um ein augenscheinlich einfaches Werbemittel handelte, befanden sich am Ausgang des Boxengassentunnels über sehr viele Jahre verschiedene umgestaltete Versionen dieses Turms. Die wohl bekannteste Version dürfte jene aus den 70er-Jahren bekannte Shellturm-Version sein. Selbst die Firma Faller hat sie damals für das Faller-AMS-Modellbahnsystem (HO) als Modell angeboten. Auch in neueren Zeiten sind Modelle davon verschiedenster Hersteller erschienen. Auch hier auf dieser Seite ist seit vielen Jahren ein einfaches Kartonmodell dieser "kleinen" Shellsäule (ca. 27cm hoch) online. Eines haben alle diese Modelle gemeinsam: Sie sind den "häuslichen Gegebenheiten" von Modellrennbahnen angepasst und daher nicht wirklich Maßstabsgetreu in 1:32 gehalten. Nachdem Henning die Daten der originalen Säule ermittelt hatte, wurde die hier erscheinende 1:32er-Version erstellt. Das Resultat ist ein ca. 36cm hohes exaktes Modell, welches einen imposanten Eindruck der damaligen Gebäude am alten Nürburgring vermittelt.

Weitere Versionen hat Henning in Vorbereitung und werden in Zukunft hier ebenfalls erscheinen. So ist es euch möglich den zur historischen Gestaltung passenden Turm der entsprechenden Epoche zu bauen.


Bauanleitung:

Alle Bauteile für die Säule sind auf 4 DIN-A4-Seiten angeordnet. Auf der ersten Blatt befinden sich die vier Wände der Säule. Das zweite Blatt enthält die oberen Seitenelemente. Das Dach, Zwischenböden und Sockel sind auf dem dritten Blatt zu finden. Das 4. Blatt enthät Bauteile für einen inneren Quader zur Aussteifung des Modells sowie einige zusätzlliche Hilfmittel bzw. Bauteile, die den Bau des Modells erleichtern.
Ich empfehle alle Teile direkt auf einen ca. 180gr bis 200gr schweren DIN A4-Karton auszudrucken und dann die Teile entlang der Falzlinien vorzufalzen. Dann werden die Einzelteile mit dem Cutter/Bastelmesser ausgeschnitten.
Vorlagen Motalinsäule:
Seite 1 bis 4 und Hilfsblatt für Herstellung von Streifen mit 10tel-Milimeterteilung
klicken um die Bauvorlagen als PDF zu erhalten

Vorlagen Leunasäule:
Seite 1 bis 4 und Hilfsblatt für Herstellung von Streifen mit 10tel-Milimeterteilung
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los gehts...
Hier rechts sind alle Bauteile zu sehen. Zuerst werden alle Knicklinien mit einem spitzen Gegenstand (Falzwerkzeug) vorgefalzt. Anschließend werden die Einzelteile ausgeschnitten und dann geknickt. Hier ist exemplarisch die zweite Version der Säule abgebildet (die Leuna-Säule). Die Bauteile der Motalinsäule haben aber exakt die gleichen Abmessungen.

Eine Info vorweg: Selbst bei Verwendung von ca 200g schwerem Karton besteht bei besonders großen Modellen die Gefahr das sich die Wände oder Flächen verziehen bzw. instabil werden und sich leicht eindrücken lassen. Aus diesem Grund hat Henning bei der Konstruktion ein innenliegendes Bauteil (Korpus) entworfen welches dem Turm Stabilität gibt. Die zusammengeklebten Wände bilden einen Art "Rohr" in das die einzelnen Elemente der Stützkonstruktion Stück für Stück geschoben werden.

Wir fangen mit dem unteren Turmteil an und kleben das schmale Bauteil mit den beiden Klebelaschen (Blatt 2, links) jeweils links und rechts am großen Bauteil an. Dabei ist es ratsam, die große Fläche mit der Druckseite auf die Arbeitsfläche zu legen und links und rechts so viele "Seitenelemente" umzuknicken, das nur noch ein Spalt in der Breite einer schmalen Seitenfläche übrig bleibt. Das gewährt ein paralleles Zusammenkleben des Turms.

Nun wird von Blatt 2 der obere Turmteil ("Krone") zusammengeklebt und jedoch, der einfachen Montage wegen, erst später in den unteren Teil eingeklebt.

Jetzt werden die vier Klebelaschen für die spätere Befestigung in/an der Bodenplatte an der Säule festgeklebt.

Als Resultat erhalten wir die Aussenhülle, welche jedoch in dieser Form zu "weich" und instabil wäre um daraus ein Modell zu bauen. Daher wird aus den Teilen vom 4. Blatt ein innerer Verstärkungskorpus für unser Modell gebaut. Die Zeichnungen hier unten zeigen/verdeutlichen diese Hilfskonstruktion.

Die türkisen Flächen zeigen die Kontaktflächen, die der Aussenhülle Stabilität geben. Die Innenkonstruktion wird nicht mit der Hülle verklebt. Sockel, Zwischenplatten und Säulen sind miteinander verklebt. werden, dürfen die kleinen schrägen Kanten etwas großzügiger abgeschnitten werden (Messer innen an der Linie führen). Durch diese "schwimmende" Konstruktion verhindern wir unnötige Spannungen der Aussenhülle die unweigerlich zur Wellung des Papiers führt.

Für die Herstellung des inneren Stabilisierungskopuses ist es eigentlich unerheblich welches Material man verwendet. Hierzu kann man z.B. 3mm dicken Karton oder entsprechend dicke Wellpappe verwenden. Henning hat hierzu 5mm dicke Leichtschaumplatten (Papierbeschichtet) für die "Säulenverstärkung" verwendet. Dieses Material lässt sich sehr leicht mit dem Cuttermesser schneiden und ist durch die Papierbeschichtung leicht mittels Kartonkleber (oder auch Holzleim) gut zu bekleben und verkleben. Uhu oder ähnliche Klebstoffe lösen jedoch den Schaumstoffkern auf und sind daher nicht geeignet. Ein weiterer Vorteil dieses Materials besteht darin das sich die Einzelteile stumpf verkleben lassen. Die Bilder unten zeigen die einfachen Schritte wie das Verstärkungsbauteil in die Säule eingebaut wird.

Leim auf Papier auftragen. Mit dem Plastik-Spachtel gleichmäßig verteilen. Mit dem Lineal Von der Oberseite aus das Papier auf der Pappe glatt streichen.

Die oberste Behelfsplatte ist kein Achteck. Die Seitenflächen sind jedoch aufgrund der Schräge des oberen Bauteiles (Krone) so zu schneiden, dass die Schnittkannte Schräg ausgeführt werden muß.

Die Säulenzwischenstücke/Bodensockel sind alle frei Schnauze konstruiert.

Der erste Zwischenboden mit 1,5 cm hohem Sockel

Die Länge der nächsten Zwischensäule werden frei Hand hergestellt (links)

rechts: Noch sind das keine Säulen. Aber es wird....

Das sind die Einzelteile der Stabilisierungs Säule. Bodenplatte mit 1,5 cm hohem Sockel, Säule ohne Boden, die mit Hilfe von Schachlik-Stäbchen eigesetzt werden. (links)

Boden schräg einfügen ... (Bild rechts)

....Und von oben mit einem langen Lineal positioniert. (Bild links)

So sieht es an der Unterseite dann aus. (Bild rechts)

....Der Stempel wird vorsichtig eingeführt.

Hierbei erleichtern Schaschlickspiesse (die in das weiche Styropormaterial eingesteckt werden) die Führung der Bauteile im Inneren der Säule. Jetzt wird der obere Zwischenboden eingeklebt.

Die Krone wird Lasche für Lasche aufgeklebt. (links)

Dann wird das Mass für die letzte Säule ermittelt und diese aufgeklebt. Zuletzt kommt dann der Deckel mit den schrägen Kanten drauf.

Walmdach:
Die Doppelklebelasche von unten gegen das Dach kleben. Erst eine Dachfläche und nach der Klebertrockendauer die zweite Dachfläche verkleben. Das Ergebnis ist ein Verkleben von Flächen auf "Stoß". Die vier Klebelaschen ganz umknicken und verkleben. Das dient der Verstärkung der Dachkante und beugt der Wellenbildung vor. Das hohle Dach wird am Rand mit einer leichten Spur von Klebstoff versehen und auf die Dachplatte geklebt. Durch die offene Konstruktion ist es deutlich einfacher, das Dach geometrisch richt auf die Platte aufzulegen.

Bodenplatte:
Für die Bodenplatte brauchen wir nicht unbedingt eine untere Papierfläche zu verkleben. Der Turm wird mit durch das achteckige Loche des Bodens geführt und die vier Klebelaschen nach aussen geknickt verklebt. Auf eine geeignete Pappe kleben. Hier kann man evtl. in Erwägung ziehen, einen Stärke für den Pappendeckel zu wählen, die der Höhe der Fahrbahnschiene entspricht.

Dachplatte:
Die Farbfläche mit Rand auf einen geeigneten Pappendeckel (2 oder 3mm) kleben, danach auf der anderen Seite die größere Farbfläche kleben. Wenn das gut vertrocknet ist, die Platte entsprechend der kleinen Farbfläche ausschneiden. Hier sei gerne auch erwähnt, das das Schneideergebnis von dicker Pappe deutlich besser wird, wenn man sich dazu hinstellt. Auch kann eine kurze Unterbrechung der Basteltätigkeit und eine Bewegung durch das Aufstehen, wirklich nicht schaden. Jetzt können wir die genaue Stärke der Dachplatte mit Hilfe der Schublehre ermitteln und uns entsprechend breite Streifen aus dem 5. Blatt (10tel Flächen) herstellen. Wir brauchen vier Streifen, die etwas länger als die Platten breite ist. Wir verkleben erst zwei gegenüber liegende Streifen. Nach dem Austrocknen kürzen wir mit einer Schere die überstehenden Streifenreste mit der Schere. Mit dem Messer auf der Arbeitsfläche zu schneiden ist deutlich schwieriger und bringt i.d.R. kein sauberes Ergebnis.

Nun kann das fertige Walmdach auf die zuvor hergestellte Dachplatte mittig aufgeklebt werden.

Auf die gleiche Weise wie zuvor beschrieben, werden nun noch die Farbsteifen für die Bodenplatte geschnitten und dann damit die Kanten umklebt. Nach dem Abbinden mit einer Schere abschneiden.

Säule fertig !!!
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Fertig ist ein Stück Zeitgeschichte des Nürburgringes !

Die Motalin-Säule findet bestimmt einen schönen Platz an jeder Carrerabahn.
Hier links ist eine Impression des fertigen Modells auf meiner Bahn zu sehen.
Wenn ihr auf den Geschmack gekommen seid, so könnt ihr euch an den weiteren Modellgebäuden dieser Motorsportepoche hier auf unserer Seite erfreuen.





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